2011/12/28

Shiwasu - Alles hetzt zum Jahresende hin

Der 12te und letzte Monat eines Jahres wird nicht nur in Europa stressig verbracht!
In Japan trägt der Dezember dem alten japanischen Kalender nach den Namen "Shiwasu" (師走), was so viel bedeutet wie "Der Meister rennt".
Shiwasu

Wieso rennt der Meister im Dezember herum?
Meister (shi, 師) bezeichnet buddhistische Mönche, und gegen Jahresende - wenn alles und jeder mit den Vorbereitungen aufs Neue Jahr in Hektik versinkt - beginnen sogar diese sonst ruhigen  und besonnenen Mönche, hektisch herumzulaufen. Die Mönche sind im Stress, weil sie gegen Jahresende für jede Familie eine Zeremonie abhalten müssen, bei denen Sutren rezitiert werden und gebetet wird (お経をあげる, okyô wo ageru). 
   
Der Ausdruck "Selbst der Meister läuft herum" (匠さえも走/Shishô sae mo sûsô) wurde auf "Meister läuft" also shisû (師趨) gekürzt, welches wiederum zu shihasu (師走) wurde, das mittlerweise shiwasu ausgesprochen wird.
  Zumindest wurde es so in dem alten Wörterbuch Irohajirui-sho (色葉字類抄) festgehalten, welches gegen Ende der Heian-Zeit (794-1185) zusammengestellt worden war. 

Und tatsächlich: Der Meister rennt!
Aber es gibt noch eine andere Erklärungen für die Bezeichnung "Shiwasu". Es soll von "Der Monat, in dem das Jahr zu Ende geht" - toshi hatsuru tsuki (年果つる月) bzw. shihatsu tsuki (為果つ月) -  abgewandelt worden sein. Oder von shihatsu (四極), welches so viel heißt wie "der Monat in dem die vier Jahreszeiten enden" (四季の果てる月). 

Wer glaubt, das ist schon längst vorbei - der irrt! Ich dachte nicht, dass mich die Shiwasu-Stimmung packen würde, aber je mehr sich das Jahr zu Ende neigt, desto mehr Stress kommt auf mich zu. Weihnachten und das japanische Neujahr in so kurzen Abständen unter einen Hut zu bringen ist stressiger als ich mir erwartet hätte, aber ich gehe eh alles mit einer österreichischen Gemütlichkeit an. >:P

Links:






2011/12/26

Kamakura Special: Ten'en Wanderweg - 天園コース

Vom Kenchô-ji kommt man auf den Ten'en Wanderweg (天園ハイキングコース), eine gute Adresse für Wanderungen durch die Berge im Norden Kamakuras. Vor allem an einem milden, sonnigen Tag im Dezember. ;D

Ten'en Hiking Course
Bei meinem letzten Tagestrip nach Kamakura ging es zuerst zum Engaku-ji, dann zum Kenchô-ji, der circa 15 Minuten zu Fuß vom Engaku-ji entfernt ist. Vom Kenchô-ji ging es dann auf den Ten'en Wanderweg. Dieser Wanderweg ist ungefähr 6 km lang und kann aber auch bereits vom JR Bahnhof Kita-Kamakura begonnen werden.

Die eigentliche Route des Ten'nen Weges führt vom Bahnhof Kita-Kamakura über Kenchô-ji zur Station Ten'en (天園) zum Suizen-ji (瑞泉寺), einen weiteren Tempel, bei dem der Abstieg begonnen werden kann, hin zum Kamakura-gû (Ôtônomiya bzw. Daitônomiya/鎌倉宮(大塔宮)), der letzten Station.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Hinweisschilder, dass man auch auf anderen, viel kürzeren Routen, den eigentlichen Wanderpfad verlassen und bei anderen Tempeln, wie zB dem Kakuon-ji (覚園時) rauskommen kann. 
Geschlagene 159,2 m über dem Meeresspiegel - der Ôhirayama in Kamakura

Die Berge im Norden Kamakuras werden auch die "Alpen Kamakuras" (鎌倉アルプス) genannt, was natürlich eine maßlose Übertreibung darstellt, liegt doch der höchste Punkt der Stadt Kamakura bei 159,2 Metern über dem Meeresspiegel und gehört dem Ôhirayama genannten Berg. :P

2011/12/25

Kamakura Special: Engaku-ji im Herbst

Mitte Dezember ist es an manchen Orten in Honshû, der Hauptinsel Japans, noch möglich, die schöne Herbstlaubfärbung (kôyô, 紅葉) zu bewundern. Kôyô bezeichnet nicht nur die rot gefärbten Ahornblätter (momiji, 紅葉), sondern auch die kräftig gelb gefärbten Ginkoblätter (ichô, 銀杏/いちょう).
In Kamakura gibt es natürlich viele Plätze, an denen man die Herbstlaubfärbung betrachten kann, jedoch sind der Tsuru-ga-oka-Hachiman-gu (Ginko) und der Engaku-ji (Ahorn) eine gute Adresse für Erstbesucher. 

Engakuji im Herbst
Im Mai diesen Jahres habe ich zum ersten Mal den Engaku-ji besucht und festgestellt, dass es dort reichlich Ahorn gibt. Im Herbst müsste das also wunderbar in leuchtendes Rot getaucht sein. Leider fiel die diesjährige Herbstlaubfärbung nicht so schön aus, auch in den Nachrichten wurde gebracht, dass sie sich einerseits immer weiter in den Dezember verschiebt und andererseits die meisten Blätter bereits auf den Ästen vertrocknen, bevor sie leuchtend rot werden.

Engakuji im Herbst
Über den Engaku-ji selbst habe ich ja bereits im Mai gebloggt, also werde ich jetzt im Grunde eigentlich nur die Bilder des Engaku-ji im Herbst ins Blog stellen. Als wir die Eintrittskarten kauften, fragte ein Mann vor uns, ob man denn noch momiji sehen könnte und die Frau am Kartenschalter meinte, dass man noch ein wenig übrig sei. Scheinbar wäre es doch besser gewesen, eine Spur früher hinzugehen, obwohl auf Weathernews gerade jetzt als richtige Zeit angegeben wurde, in Kamakura die Laubfärbung anzusehen.

Aber nun zu meiner kleinen Bildersammlung vom Engaku-ji im Herbst:

2011/12/24

Frohe Weihnachten☆メリークリスマス

Für heute bleibt mich mehr zu sagen als...


Frohe Weihnachtenメリークリスマス




Ich wünsche allen ein besinnliches, ruhiges und entspannendes Weihnachtsfest mit vielen Leckereien und Geschenken. :D



良いクリスマスを!

2011/12/13

Ein Drache am Fuji-san

Samstag sollte es eigentlich nach Kamakura gehen, aber wir haben verschlafen. Da das Wetter aber so herrlich war, konnte man doch noch auf die Schnelle ein Alternativ-Programm zusammen stellen. Nach langer Zeit wurde es wieder mal eine Rad-Tour am Tamagawa. 

Pause am Tamagawa

Wir haben uns Onigiri (mit selbstgemachten sauer eingelegten Pflaumen, umeboshi , 梅干) eingepackt und sind losgeradelt. Ziel war eigentlich der Radshop Y's Road am Tamagawa, da ich mir für den Winter radtaugliche Handschuhe besorgen wollte. 

Onigiri mit umeboshi

Nach einer Pause am Fluss, bei der die Onigiri draufgingen, konnte ich mir doch ein Paar Handschuhe besorgen, allerdings sind es eher welche für's Joggen im Winter, da mir die Rad-Handschuhe nicht so passten. Egal, das tut's fürs Erste auch. :P

Am Rückweg neigte sich der Tag bereits dem Ende zu, bzw. ging die Sonne unter und man konnte wieder einmal einen guten Blick auf den Fuji-san werfen. Eine merkwürdige Wolke befand sich über ihm, die aussah wie ein UFO. Ich denke, es war eine Hanare Kasakumo (はなれ笠雲), eine schirmförmige Wolke am Gifpel des Berges, die jedoch nicht direkt aufgesetzt ist. Es gibt auch kasakumo (笠雲), das heißt, dass eine schirmförmige Wolke direkt am Gipfel des Fuji-san ist, die wie ein aufgesetztes Käppchen aussieht (englische Bezeichnung dafür ist cap cloud). 

Der Fuji-san trägt einen (Sonnen)Schirm

2011/12/12

Schriftzeichen des Jahres 2011 "Kizuna" - 2011年の漢字 「絆」

Schriftzeichen des Jahres 2011 - "Kizuna"
Seit 1995 wird am 12. Dezember eines jeden Jahres von der Vereinigung Kanken (Nihon kanji nôryoku kentei kyôkai, 日本漢字能力検定協会, zu dt. etwa "Verein der Schriftzeichenprüfung Japans") das Schriftzeichen des Jahres herausgegeben.

Anders als in Österreich beim Wort und Un-Wort des Jahres (2011: Wort des Jahres "Euro-Rettungsschirm", Un-Wort des Jahres "Töchtersöhne") entscheidet bei dem Schriftzeichen des Jahres in Japan nicht eine Jury über das am häufigsten in den Medien vorkommende Wort, sondern ab dem 1. November eines jeden Jahres kann man Postkarten abschicken, auf die man selbst für sich das Kanji (Schriftzeichen) des Jahres schreibt und an den Verein Kanken schickt. 
 
Kanji des Jahres 2011 - Kizuna
Diese Aktion läuft bis zum 12. Dezember, an dem Tag schreibt im Kiyomizu-dera in Kyôto ein Mönch mit einem riesigen Pinsel das ausgewählte Schriftzeichen nieder. Dieses Jahr hat es Seihan Mori, der oberste Priester des Kiyomizu-dera, geschrieben.
Für das Jahr 2011 - welches für Japan doch durch das Erdbeben und dem Tsunami vom 11.3. besonders prägend war - wurde das Schriftzeichen Kizuna (Bande, Verbindung) mit 496.997 Stimmen auf den ersten Platz gewählt.
Die Kalligraphie mit dem Schriftzeichen des Jahres wird vom 12. Dez. bis zum 31. Dez. öffentlich im Kiyomizu-dera ausgestellt.
Auf Platz zwei wanderte Sai 災 (Katastrophe) von shinsai (震災, Erdbebenkatastrophe) und Platz drei Shin 震 (Zittern, Schütteln) von jishin (地震, Erdbeben).

Kizuna bedeutet so viel wie eine Bande/Beziehung zueinander haben, Zusammenhalt zu haben. Es wurde ausgewählt, weil nach den Katastrophe die Bande zwischen den Menschen wichtiger den je wurde und auch weil das Frauenfußball Team Nadeshiko Japan den diesjährigen Weltcup-Sieg errungen hat, wie NHK Radio berichtete.

Link:
Kiyomizu-dera in Kyôto (Japanisch)
Kanji des Jahres (Japanisch)

2011/12/05

Pripyatープリピャチ

Pripyat
Am 3. Dezember wurde im Athénée France Kulturinstitut der Film Pripyat des österreichischen Regisseurs Nikolaus Geyrhalter ("Unser tägliches Brot" etc) vorgeführt. Im Anschluss gab es auch eine Diskussionsrunde mit dem Regisseur. 
Japanischer Flyer von Pripyat
12 Jahre nach dem Atomunfall in Tschernobyl verbrachte Geyrhalter mit einem 5-köpfigen Team rund drei Monate in der evakuierten 30-km Zone um das havarierte Atomkraftwerk, um seinen Dokumentarfilm Pripyat zu drehen. Der Film ist komplett in schwarz-weiß gehalten und wie Geyrhalters andere Filme enthält er keine Kommentare des Filmemachers oder Musik, sondern lässt allein die interviewten Menschen, die nach der Evakuierung wieder zurückgekommen sind oder im weiter im Betrieb laufenden Reaktor von Tschernobyl arbeiten, zu Wort kommen. Das einzige, das verändert wurde, ist der Dreh in schwarz-weiß, um die Radioaktivität, die vom Menschen nicht gesehen werden kann, bildlich darzustellen, wie Geyrhalter in der anschließenden Diskussionsrunde erklärte.
 Besonders interessant war, dass obwohl man die 30-km-Zone um den Reaktor herum nicht betreten darf, Menschen wieder von selbst zurückgekommen sind. Unter ihnen wurde ein betagtes Ehepaar portraitiert, welches sich sehr wohl im Klaren darüber ist, dass die Radioaktivtät sehr hoch und es kein Ort zum Leben ist, jedoch schon immer in Pripyat lebte und auch dort bis zum Tod weiterleben möchte. 

Spielplan:
3. Dez. 2011
6. Dez. (Die.) bis 10. Dez. (Sa.) 2011
jeweils Beginn um 15:30 und 19:00 Uhr
*) 9. Dez. (Fr.) 2011: Diskussion zwischen Momoi Kazuma (Fotojournalist) und Shibutani Tetsuya (Filmforscher) nach der Vorstellung von 15:30 Uhr

Eintritt:
Normalpreis 1,200 Yen
Ermäßigung für Mitglieder des Athénée France Kulturinstituts 1,000 Yen
Athénée France Kulturinstitut
Tôkyô, Chiyoda-ku, Kanda Surugadai 2-11
Athénée France 4. Stock
Tel. 03-3291-4339(13:00-20:00)

Diskussionsrunde mit dem Regisseur:
Ich habe jetzt zum ersten Mal den im Jahr 1999 fertiggestellten Film Pripyat von Geyrhalter gesehen und fand die daran anschließende Diskussionsrunde mit dem Regisseur ziemlich interessant. Geyrhalter kommt aus Wien und da er natürlich auf Deutsch sprach, war es für mich wohl von allen am angenehmsten (es sind hauptsächlich Japaner gekommen). Zwei Dolmetscher waren jedoch anwesend. Einer der beiden übersetzte die Fragen des Publikums aus dem Japanischen ins Englische und Geyrhalter gab seine Antwort darauf auf Deutsch, welches von dem zweiten Dolmetscher ins Japanische übersetzt wurde. 
 Dabei fielen mir jedoch einige Probleme auf. Es ist nicht so, dass der japanische Dolmetscher kein gutes Deutsch können würde, da jedoch Geyrhalter Wiener ist, spricht er dementsprechend schnell und nicht so deutlich wie es zB Norddeutsche tun, was wohl ein paar kleine Probleme verursachte. Für mich als Österreicherin ist es natürlich überhaupt keine Schwierigkeit, da der Dialekt aus meiner Region noch schwieriger verständlich ist und schneller gesprochen wird als das Wienerische.
Es lag vielleicht daran, dass der japanische Dolmetscher etwas nervös war und /oder Geyrhalters schnelles Reden nicht gut verstanden hat, jedoch wurden auch (meiner Meinung nach) wichtige Dinge nicht übersetzt.

Bei der Diskussionsrunde stellte das Publikum Geyrhalter verschiedene Fragen und welche sich  auch auf seine persönliche politische Meinung bezogen haben. Zum Beispiel, was er denn persönlich über AKWs denkt. Auf diese Frage hat Geyrhalter direkt geantwortet, und zwar mit "Meiner Meinung nach sind die AKWs keine Zukunft für die Menschen. Sie gehören weg." Dies wurde ein wenig sanfter ins Japanische übersetzt.
 Ich bin selbst kein Dolmetscher, deswegen kenne ich mich auch mit den grundlegenden Regeln des Dolmetschens nicht aus, aber ich denke doch, dass wenn man dolmetscht, es - genauso wie bei einer Übersetzung - so nahe wie möglich am ursprünglichen Manuskript bzw. der Aussage dran sein sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein japanischer Muttersprachler bin und mir deswegen die Übersetzung viel zu sanft vorkam, obwohl sie für einen Japaner genügend Pfeffer enthält.

Die Geisterstadt Pripyat, dahinter das AKW Tschernobyl
Leider hatte ich kein Notizbuch mit, aber ich möchte noch einige weitere Beispiele geben.
Geyrhalter meinte zB, dass um das AKW Tschernobyl herum mehr als die Hälfte der Vögel nicht das Erwachsenenalter erreichen und davor bereits sterben. Für mich war das eine wichtige Information. Leider wurde das überhaupt nicht übersetzt. Warum hat Geyrhalter wohl das Vogelsterben als Beispiel genannt. Womöglich wollte er damit sagen, dass wahrscheinlicherweise in 12 Jahren die Vögel rund um das AKW Fukushima ebenso nicht das Erwachsenenalter erreichen und vorzeitig sterben werden.

 Das nächste Beispiel, das mir einfällt , sind die aus Kiev mitgebrachten Lebensmittel, Eine der Zuschauerinnen hat eine interessante Frage gestellt, und zwar, ob die Interviewpartner bzw. gezeigten Menschen in dem Film auch Geld oder so etwas wie eine Entschädigung für ihr Mitwirken bekommen. Geyrhalters Antwort darauf war ebenfalls interessant. Obwohl er bereits so lange Dokumentarfilme dreht, weiß er bis heute nicht, wie er die in den Filmen vorkommenden und interviewten Personen entsprechend entlohnen bzw. entschädigen könnte. Das ist eine verzwickte und sensible Sache, bei der man gut aufpassen muss. Wenn man von Beginn an Geld verspricht, könnte es passieren, dass die interviewte Person nur des Geldes wegen interessante Geschichten berichtet.
 Deswegen hat Geyrhalter beim Dreh des Films Priyat die ganzen drei Monate in der Zone gemeinsam mit den dort lebenden und arbeitenden Menschen verbracht. Sie waren die ersten ausländischen Journalisten, die nicht nur einen Tag in der Zone verbrachten und dann wieder raus nach Kiev fuhren, sondern blieben jeden Tag dort. Dadurch hat er das Vertrauen der Leute gewonnen und sie begannen ihm verschiedenes zu erzählen und letztendlich kamen so viele Leute auf ihn zu, dass er sogar Interviews absagen musste. 

Der AKW-Unfall von Fukushima wurde genauso wie der AKW Unfall von Tschernobyl mit INES 7 bewertet
  Geyrhalter versucht sich auf gleicher Augenhöhe mit seinen Interviewpartnern zu bewegen und möchte ihnen deswegen auch als Dank etwas zurückgeben. Er wusste nicht genau, wie er das hätte anstellen sollte, also hat er die Leute, die in Pripyat vorkommen, gefragt, was sie denn gerne hätten. Da kam die Antwort "Lebensmittel aus Kiev".
Deswegen haben Geyrhalter und sein Team für die Menschen, die in der Zone leben und kein Auto und/oder keine andere Möglichkeit besitzen, die Zone selbst zu verlassen, aus der Hauptstadt Kiev Lebensmittel geholt.
Ich finde, dass dies ebenfalls eine wichtige Information war. 
 Die Menschen sind in die Zone zurückgekehrt und wollen dort bis an ihr Lebensende bleiben, obwohl sie wissen, dass die Radioaktivität sehr hoch, es für die Gesundheit schädlich ist und die dortigen Lebensmittel und das Wasser verseucht wurden. 
 Jedoch wünschten sie sich Lebensmittel aus Kiev, das heißt, Lebensmittel, die nicht verseucht sind. Das wurde leider auch nicht übersetzt.

Natürlich bin ich selbst kein professioneller Dolmetscher, aber ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig und hart diese Arbeit ist. Letztendlich denke ich mir, dass es doch enorm schwierig ist, aus dem Wienerischen zu übersetzen. Der japanische Dolmetscher wirkte wirklich nett und aufrichtig (bis auf die zwei, drei aufgezählten Punkte gab es ja sonst nichts zu bekritteln),  ich denke auch nicht, dass er aus einem politischen Grund heraus viele Dinge nicht übersetzte. Ich kann mir vorstellen,  dass es wohl einfach schwierig war, Geyrhalters Deutsch zu verstehen und Geyrhalter selbst sprach in einem natürlichen Fluss und wurde nach und nach immer schneller beim Sprechen. Seine Antworten waren lange und kompliziert, dass Fehler passieren, ist wohl verständlich.

Nichts desto trotz war es eine großartige Diskussionsrunde. Das Publikum stellte viele und vor allem auch interessante Fragen an den Regiesseur.

Am Ende ließ Geyrhalter aber etwas interessantes verlautbaren. Derzeit bereitet er in Japan einen neuen Film vor. Der jedoch keine Dokumentation über das AKW Fukushima werden soll, fügte er am Schluss noch schnell hinzu. 

Nun ja, es verbleibt ein freudiges Warten auf einen interessanten Film über Japan!

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