2012/05/10

Kyûshû Special: 1. Tag Fukuoka

Das erste Ziel unserer Kyûshû-Reise war die Hauptstadt Fukuoka. Am Abend zuvor sind wir in den Nachtbus in Shinjuku eingestiegen und vormittags um 11 Uhr in Fukuoka, am Bahnhof Hakata, angekommen. (Der Nachtbus war eigentlich nicht als Nachtbus ausgerichtet, sprich es war ein normaler Reisebus - weswegen das Ticket extrem billig war! Aber die Fahrt war nicht so anstrengend.)

Süßer Streuner im Shôfuku-ji, Fukuoka
Unser Hotel lag gleich 2 Gehminuten vom Hakata Bahnhof entfernt, also haben wir schnell unsere Sachen abgelegt und in einem unterirdischen Ramen-Restaurant (eher Schnellrestaurant) Tonkotsu Ramen, eine Spezialität aus Kyûshû, gegessen. Es war jetzt kein so besonderes Restaurant, aber trotzdem gut. :)

Hakata Bahnhof
I. Shôfuku-ji - 聖福寺 -  Ältester Zentempel Japans
Danach gings zu Fuß weiter zum Shôfuku-ji (聖福寺). Dieser Tempel wurde von dem Mönch Eisai (1141-1215), der den Zen-Buddhismus und Grünen Tee von China nach Japan brachte, und unter der Regentschaft von Minamoto no Yoritomo (1192-1199) gegründet und im Jahr 1195 fertiggestellt . Somit ist der Shôfuku-ji in Fukuoka der älteste (Rinzai)-Zentempel Japans.

Im Garten des Shôfuku-ji in Fukuoka
Auf dem Tempelgelände befinden sich verschiedene Tore, wovon das Sanmon Tor (山門), welches direkt vor dem kleinen Teich liegt, am berühmtesten ist und erst 1911 wiedererrichtet worden war. 

Sanmon, Shôfuku-ji, Fukuoka
 Der Shôfuku-ji hat auch einen wunderschönen Garten, der allerdings nicht allzu groß ist. Den Tempel selbst kann man nicht betreten - es sei den, man nimmt an einer Zen-Meditation teil, jedoch wird kein Eintritt verlangt und die Gartenanlage ist wie gesagt sehr schön - es gibt auch viele streunende Katzen dort, die von einem Besucher zum nächsten huschen. Es waren ein paar Leute im Garten, vor allem bei der Teichanlage, des Tempels, die dort in aller Ruhe und Stille ihre Mittagspause verbracht haben. Hie und da haben sich auch ein paar normale Besucher "verirrt" bzw sind durchgegangen. Wirklich ein angenehmer ruhiger Ort in der Nähe der Station Gion bzw. 15-20 min. zu Fuß vom Bahnhof Hakata entfernt. 

Das Grün der jungen Blätter war atemberaubend schön!

II. Umi no Nakamichi Kaihin kôen - Umi no Nakamichi Seaside Park
Der Umi no Nakamichi Seaside Park befindet sich - wie der Name bereits verrät - direkt am Meer. Zu erreichen ist Umi no Nakamichi mit den JR Linien, zunächst vom Bahnhof Hakata mit der JR Kagoshima Linie bis zur JR Station Kashii und dann ca. 20 Minuten mit der JR Kashii Linie bis zur STation JR Uminonakamichi. 
Der Bahnhofsvorsteher - eine Ziege!
Der Bahnhofsvorsteher von Umi no Nakamichi ist eine Ziege, die allerdings nur von 10 bis 15 Uhr Dienst hat. Eintritt kostet für Erwachsene (15 Jahre+) 400 Yen und um weitere 400 Yen kann man sich für 3 Stunden ein Fahrrad mieten, was ziemlich empfehlenswert ist, denn das Parkgelände ist so weitläufig, dass man es zu Fuß nicht innerhalb von ein paar Stunden abgehen kann. 

Zum ersten Mal Tandemfahren! XD
In diesem Seaside Park gibt es einen Zoo, auch mit vielen exotischen Tieren, so wie Kängurus, Affen, Flamingos etc, einen Swimming Pool, ein Open Air Theater, ein Blumen-Museum sowie viele Hügel und Landstriche, die mit bunten Blumen bedeckt sind. Es eignet sich sehr gut für Familienausflüge, würde ich sagen, da es auch einen kleinen Vergnügungspark für Kinder gibt. Nachdem wir aber an einem Wochentag gekommen sind und das Wetter extrem mäßig war, waren nicht allzuviele Leute unterwegs und wir konnten in Ruhe mit einem Tandem-Fahrrad den Park abfahren. Den Zoo haben wir uns auch kurz angeschaut, dann hin zur Küste, von wo man bei gutem Wetter auf ein paar Inseln vor Fukuoka im Meer Genkai und auf die Hakata Bucht blicken könnte, und zurück durch das Blumenfeld. Es gibt eigene Fahrradewege, die man mit dem Rad nicht verlassen darf.

Raue See - Blick auf das Meer Genkai
Der Park ist wirklich ganz nett - für Familienausflüge oder Camping (es gibt auch eine Camping-Zone!) an einem schönen, sonnigen Tag. Also für die Bewohner von Fukuoka ist es sicher toll - und scheinbar ist es auch ein beliebter Platz für Dates, daneben befindet sich auch gleich ein Aquarium. Mir persönlich hat jedoch das Tandemfahren am meisten Spaß gemacht, und dass wenig Leute unterwegs waren. :)

Blumenfeld mit Riesenrad
III. Ôhori Park - 大濠公園
In der Mitte des Ôhori Parks befindet sich ein riesiger See und rund herum gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, die die Stadt Fukuoka zu bieten hat. Der Park ist am besten mit der Fukuoka City Ubahn zu erreichen und liegt - nona - an der Station Ôhori Park. ;) 

Ôhori Park in Fukuoka
Zu den Sehenswürdigkeiten in bzw um den Park herum zählen unter anderem die Ruinen des Schlosses Fukuoka, das Fukuoka Kunstmuseum und ein japanischer Garten. Mitten im See gibt es eine Kieferninseln, die über eine lange Steinbrücke zu erreichen ist und auf bzw. bei dieser Kieferninsel befindet sich ein roter Pavilion.

Leider wollte das Wetter in Fukuoka nicht so wirklich mitspielen, es war ständig bewölkt und der Nieselregen war auch nicht gerade so stimmungsfördernd, aber dennoch war der Ôhori Park wirklich sehr schön.  Da wir leider erst sehr spät abends bei dem Park angekommen sind, konnten wir den japanischen Garten nicht mehr ansehen. Eigentlich wollten wir das und die Ruinen des Schlosses Fukuoka am nächsten Tag ansehen, aber das ging sich leider zeitlich nicht mehr aus. Also gibt es noch etwas anzusehen, wenn wir das nächste Mal nach Fukuoka kommen.

Ôhori Park
IV. Akasaka und Tenjin
Nur eine Ubahn-Station entfernt vom Ôhori Park liegt das Viertel Akasaka, welches ein hippes Jugendviertel mit vielen schicken Fortgehmöglichkeiten (bzw. Bars und Restaurants) geworden ist. Dort haben wir in einem Izakaya zu Abend gegessen und sind dann weiter bis nach Tenjin, dem eigentlichen Zentrum Fukuokas, spaziert. In Tenjin gibt es viele Kaufhäuser und Bürogebäude und des Nächtens sind auch hier viele Leute unterwegs. Die Station Tenjin (bzw. Station Fukuoka) liegt auch nicht weit von den Imbißbuden (Yatai) entfernt und noch bevor man zu den Imbißbuden bei Nakasu Island gelangt, lassen sich vereinzelt hier und da auch welche in Tenjin finden. 

Umeshû, jap. Pflaumenwein ;)
V. Yatai (屋台, Imbißbuden) & Canal City
Die Yatai, also Imbißbuden vornehmlich für Ramen und Gyoza, sind sowas wie ein Symbol für die Stadt Fukuoka und häufen sich auffällig in Nakasu. Erst ab 18 Uhr eröffnen die Stände und bieten optisch schon mal ein interessantes Schauspiel, wenn sich die roten Laternen der Ramen-Buden im Fluss spiegeln und die ganze Stadt herum erleuchtet ist. Geöffnet sind sie bis 2 Uhr morgens und dementsprechend großen Zulauf finden sie auch. Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische, Geschäftsleute, die gerade von der Arbeit kommen etc, lassen sich gern auf einen der Hocker nieder und essen unter freien Himmel Ramen und Gyoza.

Yatai für Ramen und Gyoza in Fukuoka
Wir hatten zunächst befürchtet, dass die Yatai aufgrund des schlechten Wetters womöglich gar nicht öffnen würden, aber sie waren geöffnet und trotzten dem Nieselregen. Bei einigen Yatai bildeten sich elendslange Warteschlangen und auch die restlichen waren meist voll besetzt, da bei typischen Ramen-Buden nur 5 oder 7 Leute Platz haben. Es gab aber auch andere Stände, wo extra Tische und Sitzgelegenheiten aufgebaut waren, um so mehr Kunden zugleich bedienen zu können. Einige Stände wurden von einem Großmütterchen alleine betreut, andere hatten sogar bis zu 4 Angestellte (die bedienten) und 2 Köche usw.  

Die berühmten Yatai entlang des Flusses
Spaziert man durch die Yatai, die entlang eines Flusses liegen, so kommt man nach wenigen hundert Metern bei der Canal City, einem Einkaufszentrum, vorbei. Persönlich interessiere ich mich überhaupt nicht für Einkaufszentren, aber die Canal City ist insofern interessant, da durch das Einkaufszentrum hindurch ein kleiner Kanal fliesst und man an diesem auch entlang spazieren kann, wenn die meisten Geschäfte bereits schon längst geschlossen haben. Für ein paar Fotos lohnt sich der Besuch der Canal City auf jeden Fall!

Kanal in der Canal City
(sorry für's verschwommene Foto....:/)
Als wir auch die Canal City abhaken konnten sind wir wieder zurück zum Hotel spaziert und haben auf den Straßen noch die letzten Ramen-Buden sehen können, bevor man sich wieder dem Zentrum bzw. der Station Hakata näherte. 

(^.^)
Alles in allem war es ein sehr interessanter erster Tag in Fukuoka und ich war überrascht, wie viel man zu Fuß abgehen kann. Nun ja, letztenlich sind wir fast 19 km gelatscht! :)


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