2012/09/03

Utsukushigahara & Norikura - Kühe, Bimsstein und Bären

Freilandkühe im Nebel auf Utsukushigara *g*
Bei dem kurzen Ausflug nach Nagano ging es auch in die umliegenden Berge von Matsumoto. Am zweiten Tag sind wir mit einem Mietauto kurz nach Utsugushigahara (美ヶ原) gefahren, aber wegen des schlechten Wetters und wenig Zeit blieb es nur bei einem kurzen Aufenthalt auf der Berghütte, von der der Wanderweg weiterführen würde. Unterwegs gab es einige Freiland-Kühe (ja, auch sowas findet man hie und da in Japan) zu sehen und auf der Hütte konnte man auch Milch von eben diesen bestellen. Bei gutem Wetter hätte man theoretisch eine tolle Aussicht auf Matsumoto, leider war es nebelig, so dass die gegenüberliegenden Berggipfel und das Tal nur erahnen konnte.
 
Unterwegs zum Gipfel von Utsukushigahara gabs einen kleinen See mit Mini-Torii :)

Nach dem kurzen Abstecher nach Utsukushigahara ging es weiter nach Norikura (乗鞍岳, norikura-dake), wo wir in einem Ryôkan übernachtet haben. Leider war es ein bißchen sehr teuer, da wir kurzfristig gebucht hatten und genau zur Obon-Zeit ziemlich viel ausgebucht war. Das Essen war aber wie immer für einen Ryôkan prächtig, ins dazugehörige Onsen bin ich aber nicht gegangen. 

Berghütte auf dem Norikura-dake

Am nächsten Tag ging's dann auf den Berggipfel von Norikura. Was ich zu der Zeit nicht wusste - Norikura, genau auf der Grenze zwischen der Präfektur Nagano und Gifu gelegen, ist ein aktiver Vulkan! O_o
Blick auf das Tal
Um den knapp 3026 m hohen Gipfel von Norikura-dake besteigen zu können, muss man mit einem Bus oder Taxi hinauffahren. Oder mit einem Rad. Da Norikura-dake ein Naturschutzgebiet ist, darf man nicht mit dem eigenen Auto rauf.
Und die Rad-Geschichte hat Tradition. Jedes Jahr im August wird nämlich ein Radrennen veranstaltet, wobei das Ziel die Bergstation des Norikura-dake ist (liegt ca auf 2000 Meter), der Start ist aber dort, wo auch die Busse losfahren.

Mit dem Bus dauert es ca eine Stunde, bis man auf der Bergstation ist. Auf den kurvigen schmalen Straßen haben wir auch viele Radfahrer gesehen, die für das Rennen geübt haben. Oben angekommen gab es die üblichen Restaurants und Sourvenirläden - und einen kleinen Schrein, bei dem ich mir einen Stempel (ご朱印, go-shuin) geholt habe. Ich hatte mein Stempelbuch vergessen, aber zum Glück kann man die auch extra kaufen. :P

Einer der Bergseen, eigentlich ein Kratersee
Der Berg Norikura ist der am leichtesten zu erklimmende 3000der in Japan. Er ist ein aktiver Stratovulkan und die Bergseen sind eigentlich Kraterseen. Natürlich gibt es noch viel höhere Berge als den Norikura, unter dem "gemischten" Ranking belegt Norikura-dake Platz 19. Bei den Vulkanen ist er doch der drittgrößte. *g*

Im Nebel zum Gipfel
Von der Berghütte ging es dann bis zum Gipfel, unterwegs gab es eine Sternwarte der Universität Tôkyô, viele Bergseen, die teilweise von einer dicken Eisschicht bedeckt waren, allerlei Alpenromantik mit den dazugehörigen Alpenblumen - es sah wirklich wie in den Alpen aus und es soll auch in Nagano ein Schweizer-Dorf geben, wo man Jodeln kann XD - und immer die selben Warnschilder: Achtung Bären! 

"Auf den Schritt und Bären achten" - misslungen übersetzt,
aber man soll auf beides - da wo man hinsteigt & Bären - aufpassen
 Zum Glück sind uns keine Bären begegnet, das wäre auch nicht gut ausgegangen. Also sind wir weiter, wo unterwegs noch eine Raststation war und ich mir dort ein Heidelbeereis gegönnt habe. Heidelbeeren und Marillen sind eine der Spezialitäten in Nagano.

Noch mal Bergstation im Nebel
Der Aufstieg bis zum Gipfel selbst war recht beschwerlich, da er steil über Felsen folgte und viele Steine doch recht lose herumlagen. Je näher man dem Gipfel kam, desto mehr fiel mir der Bimsstein auf - da hätte ich schon auf die Idee kommen können, dass ich jetzt gerade über einen Vulkan krabbel. 
Unterwegs wieder Warnschilder: Achten Sie auf den Schritt und die Bären!
Na was jetzt!? Ich kann ja nicht gleichzeitig aufpassen, wo ich hinsteige und schauen ob ein Bär kommt. Und falls dann ein Bär kommt, kann ich nicht mehr schauen wo ich hinsteige, weil ich ja auf den Bär schauen muss und dann fall ich die Klippen hinunter. Zum Glück kam kein Bär.

Alpenromantik mit Sternwarte
Ganz am Gipfel, also bei den 3026 Metern, gab es einen Mini-Schrein und eine Maus. Es zog auch irrsinnig viel Nebel (?) auf, doch der Abstieg gelang uns ohne Probleme. Obwohl die wegrollenden Bimssteine unter den Schuhen doch ein wenig nervend waren und es uns ein paar mal fast aufgeschmissen hätte. Zum Glück kamen aber noch immer keine Bären. :P

Noch ein Berg- bzw. Kratersee
Wir haben dann noch rechtzeitig einen Bus erwischt, mit dem wir wieder runterfahren konnten, ohne uns Stundenlang anstellen zu müssen. Es war eine irrsinnige Schlange, die auf die Busse wartete (fahren ja nur jede Stunde) und die Organisatoren haben es tatsächlich geschafft, alle Leute in den Bussen unterzubringen. Wahnsinn! XD

Der Gipfel auf 3026m mit dem kleinen torii
Dann haben wir wieder das Mietauto geschnappt und sind zurück nach Matsumoto-Stadt gefahren, von wo unser Bus zurück nach Tôkyô abfuhr.

Mitte August liegt noch immer hie und da Schnee am Berg
- einige fuhren auf den wenigen Schneeflecken sogar mit dem Snowboard herum *g*
Der kurze Ausflug nach Nagano ging viel zu schnell vorüber. Ich muss sagen, mir hat vor allem die Landschaft (sehr heimatlich *g*) und das Klima (ebenfalls heimatlich) gefallen. Da Nagano vergleichbar mit Mitteleuropa ist, gibt es auch nicht so eine nervende Luftfeuchtigkeit und man schwitzt kaum, obwohl es 35°C in der Stadt hatte! (Auf Utsukushigahara waren es 18°C und beim Ryôkan in Norikura 20°C)

Irgendwo zwischen Norikura und Matsumoto sind auch viele Seen *g*
Wer gerade in Tôkyô urlaubt sollte einen Tag opfern und mal nach Matsumoto fahren. Es lohnt sich. ^^

Weitere Bilder:

Blick von Utsukushigahara auf die Umgebung
Basashimi-Chips - Chips mit dem Geschmack von rohen Pferdefleisch -
rohes Pferdefleisch ist eine Spezialität in Nagano ... O.o


Abendessen im Ryôkan *g*
Tempura darf natürlich nicht fehlen ^^
Das Zimmer war zwar im alten Teil des Ryôkans, aber trotzdem ganz fein
"Wohnzimmer" *g*


2 Kommentare:

  1. Diesen Eintrag kannte ich ja auch noch nicht!
    Aber echt spannend, Bergsteigen auf den Norikura-dake! Und zum Glück bist du keinem Bären begegnet XD ...aber einer Maus? am Gipfel? o.O die war wohl auch Bergsteigen XD

    sieht auf jeden Fall sehr inspirierend aus! hach, ich mag auch mal aufn Berg kraxln hier in Japan *_____*

    lg, Claudia

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    1. Ja zum Glück! ^^ Und die Maus hat wohl im Schrein gelebt. :P
      Bei klarem Wetter hätte das auch eine tolle Aussicht ergeben! Aber im Sommer is das eher schwierig und im Winter kann man ja gar nicht mehr rauf! Fand das schon toll, dass da auch im Sommer Schnee rumliegt *g* (Und die Leute Snowboarden, zwar ohne Lift aber trotzdem *g*)

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